Kurz vorgestellt
Entsetzen über die Dinge, die da in der Ukraine geschahen und der ohnmächtige Wunsch, irgendwie zu helfen, irgendetwas zu tun – das waren die Triebfedern, aus denen heraus die „Ukrainehilfe Unna“ entstanden ist.
Über eine schon lange in Deutschland lebende Polin gab es bereits in den ersten Tagen des Krieges Kontakte, die es möglich machten, Spendengüter nach Polen (Nähe Krakau) zu liefern. Dort konnten die Materialien kurz zwischengelagert werden, um dann mit verschiedenen Fahrern in kleinen Hilfskonvois in die Ukraine zu fahren. Im Prinzip hat diese Logistik bis heute so Bestand, wenn auch professioneller.
Die ersten Spendenfahrten, in Zusammenarbeit mit anderen Unnaer Vereinen, haben wir noch selbst durchgeführt: In gemieteten 7,5-Tonnern, mit Vereinsbussen und geliehenen Anhängern. In diesen Tagen fanden auch die Spendensammlungen noch auf privaten Einfahrten oder direkt am LKW statt.
Mittlerweile sind alle Abläufe wesentlich optimiert: Den rechtlichen Hintergrund der Ukrainehilfe Unna bietet mittlerweile die DLRG-OG-Holzwickede, damit die Hilfen auf der Basis gemeinnütziger Vereinsarbeit stattfinden. Der Gesetzgeber hat mit Ausbruch des Krieges klar festgelegt, dass solche „Anlehnung“ von Hilfeleistungen für die Ukraine an bestehende Vereine gewollt ist.
Auch die Sammlung von Hilfsgütern hat längst die privaten Einfahrten und ein „gebraucht wird eigentlich alles“ verlassen. Jetzt sammeln wir gezielt, informiert von unseren Fahrern, was in den vom Krieg betroffenen Gebieten gebraucht wird.
Die größten Fortschritte hat aber wohl die Logistik gemacht: Dankenswerter Weise hat mittlerweile die Firma „KODA“ aus Holzwickede den Transport unserer Hilfsgüter nach Polen übernommen. Verbunden mit ihrer Dependance in Slowenien, werden regelmäßig LKWs geschickt, die dann unsere Güter mit an Bord und einen Umweg in Kauf nehmen. So entstehen uns keinerlei Transportkosten.
Den entscheidenden – teils beschwerlichen, oft gefährlichen, immer seelisch belastenden – Transport der Spendengüter in die Kriegsgebiete, übernehmen dann, in Kleinarbeit organisiert von uns aus Unna, verschiedene Fahrer und Teams. Alle ehrenamtlich – sie sind die wahren Held:innen dieser Aktionen!
Nur die Kosten für Treibstoff und eventuelle Reparaturen müssen von uns auch durch Spenden sichergestellt werden: 3.000 Kilometer hin und zurück, das Ganze mit zwei Kleinbussen und einem PKW mit Anhänger – da werden einige Liter Diesel für jeden kleinen Konvoi benötigt.
„Wie lange wollt Ihr das noch machen?“ werden wir oft gefragt. Eine Antwort fällt nicht leicht, niemand kann sagen, wie sich dieser Konflikt entwickeln wird. Sicher ist aber: Momentan ist unser Wille, die Ukraine und ihre Menschen zu unterstützen ungebrochen!